Für Emilie – Eine europäische Geschichte l For Emilie – A european Story
In meiner gesamten Kindheit hat mir meine Großmutter Emilie Geschichten erzählt von einem Land, dessen Name schon wie ein Märchen klingt, einem Land indem sie glücklich war und in das sie sich so sehr zurück sehnte, wohl wissend, dass dies unmöglich war, -Bessarabien-. (heute Moldawien und südwestlicher Teil der Ukraine)
My entire childhood is full of memories of my grandmother Emilie telling me stories about a country whose name already sounds like a fairy tale, a country in which she was happy and in which she longed desperately to return to, knowing that this was impossible, -Bessarabia- (today Moldavia and southwestern part of Urkraine)
Als ich schon längst erwachsen war erzählte sie mir bei meinen Besuchen bei Ihr Kapitel für Kapitel die nicht mehr so märchenhafte Geschichte der Aussiedelung infolge des Hitler-Stalin-Paktes 1940, der verordneten Ansiedlung während des 2. Weltkrieges im besetzten Polen und von der Flucht vor der heranrückenden Front. Von den Grausamkeiten während der Flucht als sie allein mit drei Kindern unterwegs war und von der Neuansiedlung als Bäuerin auf dem Gebiet der ehemaligen DDR. Und erst Jahre nach ihrem Tod wurde mir klar, was sie mir erzählte und ich ärgerte mich fürchterlich, dass ich bei ihren Erzählungen nichts mitgeschrieben hatte.
During my visits — long since grown up — she told me chapter by chapter of the no-longer fairytale like stories of her escape due to the Hitler-Stalin-Pact in 1940, of the settlements during the Second World War in occupied Poland, and of the flight before the forthcoming front. She reported to me of the atrocities during the flight as she was alone with three children and of the resettlement as peasant woman in the area of the former GDR. And it was only years after her death that I realized what it was she had been telling me and I was terribly angry that I had not written anything of her stories.
Der Wunsch, ihre Geschichte zu erzählen wurde mit der Zeit so mächtig, dass ich begann, intensiv zu recherchieren und je mehr Fakten ich zusammentrug, desto klarer wurde mir, dass ich die Geschichte meiner Großmutter in einen umfassenderen Kontext einbetten musste. Meine Großmutter teilte ihr Schicksal mit Millionen anderer Menschen in Europa und überall auf der Welt – und leider nicht nur während des 2. Weltkrieges. Fluchten, Vertreibungen, Wanderungsbewegungen sind offensichtlich ein bedeutender Teil der Menschheitsgeschichte, werden aber besonders in jüngerer Zeit mit unvorstellbarem Leid und Elend begleitet, und eben in dieser jüngerer Zeit häufig ausgelöst durch die Hybris des Nationalismus.
The desire to tell her story became so powerful that I began to research intensively; and the more facts I gathered, the clearer it became to me that I had to embed my grandmother’s story into a broader context. My grandmother shared her destiny with millions of other people in Europe and all over the world – and unfortunately not only during World War II. Escapes, expulsions, and wanderings are evidently a significant part of the whole history of mankind, and they accompany even recent times with unimaginable suffering and misery, and in this more recent period are often triggered by the hubris of nationalism.
Dieser Artikel soll ein Anfang sein um zu versuchen die Geschichte zu erzählen und und es wird auch noch viele Artikel geben, und es werden immer nur Skizzen sein, Darstellungen aus heutiger Sicht, keine historische Faktensammlung und die Geschichte wird immer unvollständig sein. Es wird ein Versuch im Heute den Weg der deutschen Siedler des 19. Jahrhunderts zu skizzieren. Den Weg heraus aus Deutschland, vor allem aus wirtschaftlichen Gründen, durch halb Europa nach Bessarabien und den Weg bei Ihrer Aussiedelung und Flucht zurück nach Deutschland. Einen Weg durch Landschaften, die teilweise immer noch multiethnisch sind und in denen auch Deutsche gelebt haben, die ähnliche Schicksale erlebt haben.
This article is meant to be a beginning to try to tell the story and there will be many articles, and there will always be sketches, representations from today’s point of view, no historical collection of facts
and history will always be incomplete. It is an attempt to sketch in a nowadays point of view the way of the German settlers of the 19th century. The way out of Germany, especially for economic reasons, through Europe to Bessarabia and the way to your resettlement and flight back to Germany. A way through landscapes, which are still partly multiethnic and in which also Germans have lived in, which have experienced similar destinies.
Das ich diese Website mit dieser Geschichte zu eröffne, soll meinen Respekt, meine Hochachtung ausdrücken vor der Standhaftigkeit meiner Großmutter. Trotz der Ungeheuerlichkeiten, vor allem während der Aussiedelung aus Bessarabien und der späteren Flucht im 2. Weltkrieg, war sie kein gebrochener Mensch. Sie war geradezu ein Hort der Zuversicht, der Hoffnung, ganz ohne Groll oder Verzagtheit ob des Erlebten. Sie hatte etwas, was sie durch ihr ganzes Leben getragen hatte, sie hatte ihren tiefen Glauben an Gott.
To open this website with this story is to express my respect, my esteem, for the steadfastness of my grandmother. In spite of the monstrosities — especially during the resettlement from Bessarabia and the later flight during the Second World War — she was not a broken person. She was almost a haven of confidence, of hope, without resentment or hesitation of the experience. She had something that she had worn throughout her life: she had her deep faith in God.
Im folgenden Artikel geht es um dei Stadt Sofia l The upcoming article is about the city of Sofia
Sehr interessanter Fotobericht. Geschichtlich, fotografisch und geographisch. Ich freue mich schon auf weitere Berichte und Fotos über Emilie und Osteuropa! Viel Glück für diese neue Seite! Anne Gick
Anne, vielen Dank für deinen lieben Kommentar!!!!
Wie immer tolle Bilder… jetzt auch noch tolle Geschichten! Bitte weiter so!
merci, Matthias….. es soll ja erst richtig losgehen… eben so wie bei einem Magazin, also alle 2-3 Tage gibt es einen Artikel!!!
Hallo Thomas – sehr berührend, man weiß viel zu wenig von seiner eigenen Geschichte, seinen Wurzeln. Du hast schon oft von Bessarabien erzählt, aber jetzt bekomme ich ein Bild davon. Wo hat deine Oma gelebt, in Bismark? Ich kann mich nicht erinnern….
Von meinen Eltern weiß ich außer von der Flucht an sich nichts bzw. wenig von dieser Zeit. Schade.
Ich bin weiter gespannt!
Danke Stefan! Meine Großmutter hat in Kerkau bei Fleetmark gelebt… und ja, wir wissen einfach wenig von unseren Wrzeln… allerdings ist die Geschichte meiner Großmutter wirklich in jedem Sine beeindruckend, Ihre Geschichte ist ozugen ihr Testament und meine Mission… sozusagen…
Thomas,eine schöne Idee .. ich wünsche dir viel Erfolg !
und werd s verfolgen ..
Hach…danke liebe Pauline….und ich hoffe, wir kriegen das hin mit unserer Kollaboration…
Ein wunderbarer fotografischer Ausflug in die ehemalige Heimat Deiner Großmutter – vielen Dank dafür!
LG Holger
…und ich danke für den schönen Kommentar, Holger!!!
Intriguing story and great photos.. I’m looking forward to seeing more of this journey.
oh… what a surprise, thanks Oliver… and yes… very soon I’ll continue this story!!!!
Ein schöner Beginn, eine spannende Mission. Es ist wirklich schade, daß so viele Geschichten einfach verloren gehen. Emilie wäre sicher stolz auf Dich. Also weiter so! Und viel Erfolg! Ich bleibe dran 🙂
Anuschka… danke dir für deinen Kommentar… und ich hoffe, dass es weitergeht… Material dafür gibt es in Hülle und Fülle!!!
Hallo Thomas,
endlich etwas Zeit gefunden Deinen ersten Artikel zum dritten Mal zu lesen (und zu genießen). Ein bittersüßer Genuss, zugegeben, denn was, wenn nicht das Vergangene, die nicht und unvollständig erzählten (und oft auch nur erinnerten) Geschichten machen Geschichte aus. Das was uns zu den Personen macht, die wir sind, das was unsere Gesellschaft zu der macht, die wir tagtäglich erfahren (und mit solchen Beiträgen, wie diesem auch gestalten können). Deine Liebe und Respekt geben den Photos und der Geschichte etwas mit, das weit über das Erzählen und Zeigen oder Präsentieren hinausgeht. Hab Dank dafür.
Ich wünschen Dir für die Webseite und Deine Projekte alles erdenklich Gute und freue mich darauf weiterhin neugierig sein zu können, auf das, was da noch kommen mag.
Liebe Grüße
Dirk
Ach lieber Dirk, ich danke dir sehr für Deinen Kommentar…. ich hoffe sehr, dass dem Projekt Glück und Kraft beschieden sein wird!!!!!